«Schubert: Reload» – der Neustart, der erforderlich ist, wenn eine technische Sackgasse erreicht ist. Obwohl wir es bis heute nicht nachvollziehen können, warum Schubert seine «Unvollendete» eben unvollendet ließ und er sich der «Großen» zuwandte, kann man jedoch anneh- men dass für ihn solch eine Sackgasse erreicht war. Und wir können uns glücklich schätzen, die Sackgasse sowie den Neustart heute zu besitzen, denn Schuberts beide letzten erhaltenen Sinfonien gehören zweifelsfrei zu den größten Meilensteinen der klassischen Orchesterliteratur. Sie haben trotz ihrer zahllosen Unterschiede – Länge, Ton- art, Charakter, um nur die auffälligsten zu nennen – viele Gemeinsamkeiten, welche sich erst dann offenbaren, wenn sie direkt hintereinander zu hören sind. Die Überzeugung, dass beide Sinfonien in ihrer vorliegenden Form jede auf ihre Art ausgesprochen vollendet – oder besser: vollkom- men – sind, war der Grundgedanke der beiden Konzerte von Eroica BErlin im Ehemaligen Stummfilmkino Delphi im April 2017, auf welchen diese Einspielung beruht.
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