Beethovens Cellosonaten auf historischen Instrumenten –eine aufschlussreiche Zeitreise in die Klassik.
Der Cellist Peter Hörr und die Pianistin Liese Klahn haben zum großen Jubiläumsjahr 2020 anlässlich des 250. Geburtstags des Komponisten sämtliche Cellosonaten Beethovens auf zeittypischen Originalinstrumenten eingespielt und dabei neue Klangspektren enthüllt. Für die in drei Schaffensperioden des Komponisten über einen Zeitraum von 20 Jahren entstandenen fünf Sonaten haben die Musiker drei ideal auf die Musik abgestimmte, originale Hammerflügel aus dem Sammlungsbestand der Klassik Stiftung Weimar ausgewählt. Aufgenommen wurden die fünf Cellosonaten im klassizistischen Festsaal des Stadtschlosses Weimar. Liese Klahn zählt zu den profiliertesten Pianistinnen für historische Tasteninstrumente. Sie war über viele Jahre künstlerische Leiterin von „MelosLogos“, dem Festival der Klassik Stiftung Weimar und ist auf das Engste vertraut mit den Hammerflügeln der Klassik Stiftung. Peter Hörr gilt als einer der vielseitigsten Musiker seiner Generation. Er ist erfahrener Cellist historischer Instrumente und erhielt für seine Einspielung der Cello Konzerte von Jean-Louis Duport den ECHO Klassik Preis und den OPUS Klassik Preis 2018 für Kammermusik.
Rezensionen
"Das klangliche Ergebnis ist durchaus spektakulär. Zwar ist das Spiel auf historischen Instrumenten oder deren Nachbauten längst eine etablierte Konvention im Klassikbetrieb, doch scheint die Klangwelt, in die Peter Hörr und Liese Klahn den Hörer mit den hier verwendeten Instrumenten entführen, nochmal um einiges extremer. Aber: sie ist auch klangfarben- und variantenreicher. Denn wo moderne Flügel heute nicht selten die reinsten Diskantschleudern sind und moderne Celli oftmals zwar lauter aber auch deutlich einförmiger klingen, eröffnet sich hier eine ganz neue Klangwelt. Die zahllosen Abschattierungen, die Klahn mittels Fußpedalen und Anschlag vornehmen kann sind gegenüber einem modernen Flügel mitunter spektakulär, wiewohl die Dynamik nicht so in die Extreme wie bei einem modernen Instrument geht. Und die Nuancierungen, die Hörr seinem Cello entlockt, sind ebenfalls deutlich facettenreicher. Hinzu kommt, dass beide Interpreten die Vorteile ihres historischen Instrumentariums voll auszukosten wissen. Hörr und Klahn spielen auch mal auf Risiko, durchweg sehr kantabel und immer darum bemüht, die klanglichen Eigenarten ihrer Instrumente in Einklang mit der Musik Beethovens zu bringen. Die bekommt hier stellenweise eine ganz neue Qualität, die deren kompositorische Intention aus einer ganz neuen, für viele Ohren sicherlich im Wortsinn unerhörten Perspektive beleuchtet. Fazit: das Hinhören lohnt sich!" (KLASSIK-heute)